ok, dann kommen wir zu dem versprochenem Bereicht :p
Es war schon ein Konzert der besonderen Art. Vor knapp 100 ausgewählten Gästen spielten Andy und Paul in Minibesetzung in einem gemütlichen kleinen Kellerraum - direkt vor und in Augenhöhe mit dem Publikum. Der Abstand betrug knapp 1 Meter!
Marco und ich waren schon gegen 19:15 Uhr die Ersten vor dem Eingang. Einlass war etwa 20 Min. später. Los gings fast pünktlich um 20:30 Uhr, als der Moderator Paul und Andy auf die Bühne holte und zwar indem er das Publikum bat, ein wenig Platz im Raum zum Durchgehen zu machen. Denn die beiden mussten durch das Publikum geschleust werden, einen separaten Zugang hinter der Bühne gab es nicht. Naja, Bühne wäre zu viel der Ehre, es handelte sich lediglich um eine Treppenstufe. Es gab keine Absperrung oder dergleichen, doch das Publikum blieb brav. Marco und ich standen ganz vorne und ich hätte Andy mit einem gestreckten Arm jederzeit anfassen können. Ich stelle mir dabei zwanghaft die Auswirkungen vor, da hätte in jenem Keller stattdessen Justin Bieber vor seinen Fans gestanden. Insofern verdient das Publikum großen Respekt. Lediglich ein Sektglas ging während dem Abend zu Bruch! Und das ging auch noch auf Andys Kappe, weil er während seiner Zappelei bei der Zugabe ausversehen drauftrat. Aber keine Angst, der Fuß blieb heil!
Es standen genau 12 Songs für eine Stunde an. Die Titelliste klebte jeweils auf Pauls Keyboard und nochmal auf dem Boden für Andy. Wir in der vordersten Reihe konnten problemlos spicken und ich konnte sogar die Uhrzeit auf Andys Armbanduhr ablesen wenn ich wollte... übrigens: Andy trug zur Abwechslung mal ein schwarzes Hemd!
Los gings überraschend mit "Electricity", gefolgt von "Messages" und spätestens bei der dritten Nummer, "History of Modern part 1", gab es kein Halten mehr. Es folgten "Metroland" und das von Andy als "Hollywood-Song angekündigte "If you Leave", was mich besonders freute, da es DER Song war, bei dem ich OMD entdeckte.
Anschließend als die ersten Töne von "Souvenir" anklangen, kroch plötzlich Nino D'Angelo hinter dem Vorhang hervor, um seine deutsche Version "Und ein Engel fliegt in die Nacht" zu trällern. Das meinte ich zumindest gegenüber meinen Nachbarn im Publikum, um ihnen ein wenig Angst zu machen. Aber keine Sorge, natürlich hatte Paul seinen großen Auftritt mit "Souvenir", obwohl er natürlich auch schon bei den anderen Songs kräftig mitsang.
Es folgten "She's Leaving", "Maid of Orleans" (hier kam bei den ersten Tönen ein gewaltiger Aufschrei aus dem Publikum auf), "Sister Marie", "Sailing on the 7 Seas", "Dresden" und schließlich "Enola Gay". Nachdem wir lautstark eine Zugabe einforderten, erklärte uns Andy, dass sie keine anderen Songs auf Pauls Mac hätten. Daraufhin stimmten sie nochmal "Sailing on the 7 Seas" mit uns ein. Dabei passierte Andy das Missgeschick mit dem abgestellten Sektglas, aber Scherben sollen ja Glück bringen.
Anschließend machten wir wieder reibungslos einen Korridor durchs Publikum, damit Andy und Paul sich ein Stockwerk höher absetzen und verschnaufen konnten. Anschließend gab es noch eine kurze Möglichkeit Autogramme zu bekommen oder (wie ich) mal eine kurze Frage zu stellen. Dabei holte ich mir den zweiten Handschlag von Andy, der übrigens sehr rauhe Hände hat (ein weiteres unnützes Trivia für die Fan-Webseite). Der interessantere Teil war natürlich die Frage, die ich stellte. Es ging darum, ob wir bei der nächsten Single "Night Cafe" mit einer 7" Vinyl-Single rechnen könnten. Zu meiner Verwunderung wusste es Andy selbst nicht. In einem sehr kurzen Small-Talk stellte sich heraus, dass er nicht wirklich weiß, als was seine Singles überhaupt veröffentlicht werden. Er fand jedenfalls noch die Idee interessant, zum nächsten Record Store Day OMD-Singles auf Vinyl zu veröffentlichen, die bisher noch überhaupt keine Vinyl-Veröffentlichung erfahren haben.
Beim rausgehen habe ich mich mit Marco noch ausführlich über den Abend und OMD ausgetauscht. Marco hat recht viele gute Bilder und kurze Filmaufnahmen gemacht, ein paar Fotos habe ich selber auch auf Facebook veröffentlicht. Wir konnten übrigens während unseres Gesprächs noch sehen, wie Andy und Paul in einem Fahrzeug des SWR weggefahren wurden. Kurz darauf machten wir uns auch auf den Heimweg.