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Man tritt dem britischen Damen-Trio Client sicher nicht auf die zarten Füße, wenn man feststellt, dass die Rezeption ihres Schaffens in erster Linie über ihre Ästhetik funktioniert. Enge Röcke und High Heels, eingefasst in adretten Uniformzwang, und eine nunmehr über vier Studioalben zu verfolgende, konzeptionelle Strenge schufen einen mysteriös umwehten Wiedererkennungswert.
Verwerflich ist daran natürlich nichts, so lange der Inhalt die Form konstituiert. In dieser Hinsicht bleiben sich Client auch 2009 unerbittlich treu: So mausgrau wie das Cover-Artwork klingen nun auch ihre Songs.
TRACKLISTE
Petrol
Can You Feel?
Don't Run Away
Make Me Believe In You
Lullaby
Ghosts
Satisfaction
Son Of A Gun
Blackheart
In My Mind (Half Life)
Schon die äußerst bedenkliche Remix-Compilation aus dem letzten Jahr verhieß nichts Gutes und leider fügt sich "Command" diesem Negativtrend. Fans und iTunes-Singlekäufer mag diese Tatsache um so mehr überraschen, da der Appetizer "Can You Feel?" mit seinem vorwärts drängenden Oktavbass und einem gewohnt schmeichelnden Refrain altbewährte Rezepte angenehm schmackhaft aufbereitet.
Dass "Command" insgesamt weit minimaler und analoger ausgefallen ist als der opulent arrangierte Vorgänger "Heartland" war prinzipiell eine gute Idee. Wenn dabei aber Songs wie "Petrol" oder "Son Of A Gun" heraus kommen, die vor Jahren höchstens eine B-Seite abgegeben hätten, ist das eher traurig.
Die meisten Songs auf "Command" leben tatsächlich von maximal einer guten Idee, die dann genau so schnell versandet, wie sie empor gekommen ist. Exemplarisch hierfür steht wohl "Make Me Believe In You", eine Art Club-Remix eines prototypischen Client-Stücks mit völliger Abwesenheit von jeglicher Atmosphäre.
Absurderweise scheinen nicht nur ihre Melodien schlechter, sondern auch ihre Sounds billiger geworden zu sein. Ob das bei einer Band zum guten Ton gehört, die auf dem gleichen Label wie And One und Blutengel operiert, sei dahingestellt.
Das kontemplative "Ghosts" versucht das Ruder zwar nach der Hälfte der Spielzeit nochmal herum zu reißen, aber spätestens beim nervtötenden Dumpfbeat von "Blackheart" steht das Urteil: Ein Martin Gore oder ein Pete Doherty werden ihre Stimmen so bald nicht mehr auf einer Client-Produktion erheben. Selbst wenn diese Vorstellung kaum auf die ordentlichen Liveshows der Mädels übergreifen dürfte, eine Frage muss trotzdem gestattet sein: Was hat euch bloß so ruiniert?